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Letzte Woche sah ich
mich mit der schwierigsten Aufgabe meines ersten Versuches Schweine selber zu
halten konfrontiert, und zwar als der Tag gekommen war, sie zum Schlachter zu
bringen. Ich fand das sehr schwierig, konnte mich jedoch mit dem Gedanken trösten,
dass die Schweine ein schönes Leben gehabt haben, gute Dinge zu fressen
bekommen haben und nun hoffentlich selbst vorzüglich schmecken würden.
Ich habe auch schon
spanischen Freunden bei traditionellen „Matanzas“ geholfen. Man darf nicht
zimperlich sein, aber das Ganze findet in einer so festlichen Atmosphäre statt,
jeder hilft mit, und nichts wird weggeworfen oder verschwendet, jedes Teil des
Tieres wird verwertet um beispielsweise Wurstprodukte „Embutidos“ herzustellen,
darunter Chorizo, Salchichon, Morcilla, Butifarra, Sobrassada und natürlich gepökelter
Schinken, Spaniens außerordentliches Fleisch-Erzeugnis.
Die Methode, Fleisch
in Salz zu pökeln, ist Jahrhunderte alt, und es waren möglicherweise die Ägypter,
die Nahrungsmittel im großen Umfang mit Salz haltbar machten. Einfach und eine
gute und sehr befriedigende Art das Pökeln zu Hause auszuprobieren, ist die
Herstellung von eigenem Speck. Außerdem wird der Speck so viel besser sein als
alles, was Sie im Supermarkt kaufen können. Der meiste Speck, der verkauft
wird, kommt von Schweinen aus Massentierhaltung, und er wird in großen kommerziellen
Fabriken hergestellt. Das Ergebnis sind vor allem Streifen von wässrigem
Fleisch – wenn Sie Ihren eigenen Speck herstellen und braten, werden Sie
wissen, wie richtiger Speck sein muss.
Beginnen Sie mit 4,5
Kilo Schweinebauch. Dieses fette Fleisch ist die Basis für den Speck und eignet
sich für den Einsteiger. Dünn geschnitten eignet er sich hervorragend für das
trockene Pökeln, bei dem man das Fleisch mit Salz bedeckt. Durch das Wunder der
Osmose, dringt das Salz ins Innere des Fleisches ein und macht es haltbar.
Wenn Sie mehrere
Streifen Fleisch in einen Behälter schichten, müssen sie diese alle paar Tage
neu durchmischen, so dass jeder Streifen mal in der Lake liegt, die sich am
Boden des Behälters bildet. Ansonsten können Sie ein paar Tage den Speck
eigentlich vergessen, danach muss er gut abgespült werden und sollte an einem kühlen,
trockenen Ort ohne strenge Gerüche aufgehängt werden – beispielsweise in der
Speisekammer oder im Keller, der Kühlschrank eignet sich nicht, da er zu feucht
ist. Wenn Sie keine Fleischerhaken haben, machen sie ein kleines Loch in eine
Ecke des Specks und ziehen Sie eine saubere Schnur durch. Wenn Sie ein Problem
mit Fliegen haben, sollten Sie den Speck in ein Baumwolltuch einschlagen.
Stellen Sie sicher, dass sich die Fleischstücke nicht berühren. Und das ist es
eigentlich schon. Lassen Sie die Fleischstreifen einen Tag trocknen oder besser
noch eine Woche, und Sie haben einen köstlichen ungeräucherten Speck. Eventuell
entwickelt sich auf dem Speck ein puderiger weißer Belag, aber der ist harmlos –
der gleiche, den Sie etwa auch auf der Salami finden. Wenn er Sie stört,
wischen sie ihn einfach mit einem in Essig getränkten Tuch ab.
Hausgepökelter
Speck
Mit diesem Rezept können
Sie vielseitige, Pancetta-artige Speckstreifen herstellen, die einen starken
und konzentrierten Geschmack haben. Der Speck ist ein wenig salzig, passt aber
hervorragend zu vielen Eintöpfen, Suppen, Salaten und Saucen.
Mein Speck enthält
kein Sodium Nitrat (Salpetersäure), Salz alleine reicht. Wenn er gegart wird,
verliert der Speck seine rosa Farbe (Salpetersäure erhält die Farbe, Salz tut
das nicht), aber der Geschmack ist viel besser.
Zutaten:
1 ganzer
Schweinebauch aus biologischer Freilandhaltung, in drei gleichgroße Teile
zerteilt
Ca. 750g Salz
Ca. 250g brauner
Zucker
25g frisch
gemahlener Pfeffer
Zusätzliche Gewürze
(optional):
Ein paar Lorbeerblätter
20 Wacholderbeeren,
leicht zerdrückt
25g Koriandersamen,
zerdrückt
Zubereitung:
In einem sauberen,
nich-metalischen Gefäß und mit sauberen Händen Salz, Zucker, Pfeffer und je
nach Geschmack die anderen Gewürze vermengen. Ein Stück Schweinebauch nach dem
anderen auf eine saubere Arbeitsfläche legen und mit einer guten Handvoll des
Salzgemisches ordentlich einreiben. Dann das Stück Schweinebauch in einen
verschließbaren, ebenfalls nicht-metallischen Behälter geben (Holz, Plastik
oder Keramik eignen sich gut). Die Schweinebauchstücke aufeinanderlegen und den
Behälter verschließen. An einem kühlen, vor Fliegen geschütztem Ort lagern.
Bewahren Sie die übrig gebliebene Salzmischung auf.
Nach 24 Stunden hat
das Fleisch eine salzige Flüssigkeit abgesondert. Nehmen Sie die Fleischstücke
aus dem Behälter, gießen Sie die Flüssigkeit weg und reiben Sie das Fleisch
erneut mit der Salzmischung ein. Legen Sie die Fleischstücke zurück in den Behälter,
diesmal das oberste Stück zuunterst. Wiederholen Sie dieses Prozedere täglich fünf
Tage lang. Dann ist der Speck fertig, wenn Sie den Speck zehn Tage pökeln, ist
er allerdings länger haltbar.
Der Speck sollte nun
abgewaschen werden, nach dem Trockentupfen dann in ein sauberes Baumwolltuch
wickeln und an einem kühlen, gut belüfteten Ort, beispielsweise in der
Speisekammer oder in der Garage etc., aufhängen. Speck der zehn Tage gepökelt
wurde hält sich so aufbewahrt über Monate, er ist allerdings oft zu salzig. Dem
kann man entgegenwirken, indem man heruntergeschnittene Stücke vor dem Verbrauch
für ein paar Stunden in Wasser einlegt. Ich persönlich bevorzuge den nur fünf
Tage gepökelten Speck. Wenn Sie ihn nicht innerhalb eines Monats aufbrauchen können,
können Sie ihn auch vakuumverpacken und einfrieren.
Spaghetti
Carbonara
Jeder liebt Spaghetti
Carbonara, und sie schmecken noch besser mit dem selbstgepökelten Speck.
Zutaten für vier
Personen:
350g Spaghetti
100g Pancetta/ Speck
50g Pecorino
50g Parmesan
3 große Eier
2 Knoblauchzehen
50g ungesalzene
Butter
Salz und frisch
gemahlener Pfeffer
Zubereitung:
Einen großen Topf
mit Wasser zum Kochen bringen.
Den Speck fein
hacken, vorher die Schwarte entfernen. Beide Käse fein reiben und vermischen.
Die Eier in einer mittelgroßen Schüssel verquirlen und mit Salz und Pfeffer würzen.,
dann zur Seite stellen.
Zum kochenden
Nudelwasser einen Teelöffel Salz hinzufügen, die Spaghetti hineingeben, und
wenn das Wasser wieder kocht, die Spaghetti ca. 10 Minuten al dente kochen.
Die Knoblauchzehen
mit einer Messerklinge leicht andrücken. Währen die Spaghetti kochen, den Speck
mit dem Knoblauch in Butter in einer großen Pfanne unter konstantem Rühren für
ungefähr fünf Minuten goldbraun anbraten. Den Knoblauch danach entfernen.
Den Speck
warmhalten. Die fertigen Spaghetti aus dem Kochwasser nehmen und in die Pfanne
zum Speck geben. Ein paar Tropfen des Kochwassers in der Pfanne machen nichts
aus. Den Rest des Nudelwassers aufheben.
Das Meiste des Käses
unter die Eier mischen, eine Handvoll zurückbehalten. Nun die Eiermischung über
die Spaghetti geben und gut vermischen. Das Ei soll eindicken, aber nicht
ausflocken. Geben Sie ein wenig Extra-Nudelwasser dazu, damit die Sauce cremig
bleibt. (Ca. Drei Esslöffel) Wenn nötig noch mal mit Salz und Pfeffer
abschmecken. Mit dem restlichen Käse und ein wenig frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer
bestreuen und sofort servieren.
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