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KAVIAR – DIE SCHWARZEN PERLEN DER KÜCHE

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KAVIAR – DIE SCHWARZEN PERLEN DER KÜCHE

Nur wenige Lebensmittel drücken so offensichtlich “Klasse” aus wie Kaviar, und er wird weithin als das luxuriöseste Lebensmittel der Welt betrachtet. Auch wenn wir bei Kaviar oft an einen überteuerten Luxus denken, Kaviar von guter Qualität kann auch erschwinglich sein. Der Trick ist zu wissen, was man kauft, und das dann richtig zu servieren.

Unter Kaviar versteht man gesalzene Fischeier (Rogen), und es gibt drei Hauptsorten: Beluga ist der seltenste und teuerste Kaviar. Die Fischeier sind dunkelgrau, groß und gut von einander getrennt.

Ossietra, auch als Ossetra oder Asestra bekannt. Dieser Kaviar besteht aus mittelgroßen Fischeiern, die in der Farbe von dunkelbraun  über hellgrau bis goldbraun variieren. Viele ziehen den  nussigen, leicht fruchtigen Geschmack von Ossietra dem Geschmack von Beluga  vor.

Sevruga ist der günstigste Kaviar. Er ist grünlich-grau, klein und merklich salzig.


Die Qualität des Kaviars hängt von seiner Herkunft und der Art der Gewinnung ab, genauso davon, mit wie viel Sorgfalt er gewonnen wurde. Kenner bevorzugen die Zubereitungsart “Malossol”, was “wenig Salz” oder “leicht gesalzen” bedeutet, das bezieht sich auf frischen Kaviar mit weniger als fünf Prozent Salz. Heute hat frischer Kaviar oft noch weniger Salzgehalt, ungefähr 3,5 Prozent. Die Bezeichnung wird manchmal auch für jede Art von hochwertigem Kaviar verwendet.

Gelegentlich findet man auch Fasskaviar, der aus weichen, kaputten oder überreifen Fischeiern hergestellt wird. Sie werden in hochsalzige, heiße Lake gegeben und solange geschüttelt, bis der Kaviar nicht mehr milchig ist. Dann wird der Kaviar in einem Baumwolltuch und in kleine innen mit Parafin beschichtete Eichenfäschen gefüllt. Nun wird die restliche Flüssigkeit herausgedrückt. Früher war diese Form von Kaviar so dick und fest, dass man mit dem Messer Scheiben abschneiden konnte. Heute ist dieser Kaviar weicher und man kann ihn wie Marmelade aufs Brot streichen. Russen bevorzugen den starken Geschmack dieses Kaviars, der außerdem zum Kochen empfohlen wird.

Daneben wird pasteurisierter Kaviar immer beliebter: er wird in kleine Gläser vakuumverpackt , drei bis vier Stunden nachdem er die Abfüllungsanlagen erreicht hat. Die Pasteurisierung – der Fischrogen wird erhitzt – verändert den Geschmack und die Qualität des Kaviars, aber er wird dadurch auch länger haltbar.

Spezialisten lesen die Information auf der Verpackung. Sie gibt Aufschluss über die Anzahl der Fische, die Anzahl der Gläser, die mit dem Rogen eines Fisches gefüllt wurden, und die Farbklassifizierung des Kaviars.

Wenn man mit Kaviar kocht, verträgt er sich besonders gut mit Austern, geräuchertem Lachs, Zitrone, Kartoffeln und Blumenkohl. Im vorrevolutionären Russland starteten die Zarenkinder ihren Tag mit einem Gemisch aus zerdrückten Bananen und Kaviar – ich habe das allerdings nie probiert. Was ich probiert habe, ist Kaviar mit weißer Schokolade. Ich glaube Heston Blumenthal hat diese ungewöhnliche Kombination erfunden. Aber das Milchig-buttrige der weißen Schokolade passt perfekt zur seidigen Salzigkeit des Kaviar. Seien Sie mutig und versuchen Sie es irgendwann einmal!


Wolfsbarschfilets mit einem Kartoffel-Saffran-"Risotto" und Kaviar-Vinaigrette


Zutaten für sechs Personen:

6 Wolfsbarsch-Filets

Für das Kartoffel-"Risotto":

300g Kartoffeln, fein gewürfelt

1 Prise frischer Safran

1 Liter Fischbrühe

1 Knoblauchzehe, zerdrückt

1 mittelgroße Zwiebel, gehackt

150ml Olivenöl

10 Basilikumblätter

1 EL Mascarpone

Salz und Pfeffer

Für die Kaviar-Vinaigrette:

2 EL gehackte Schalotten

1 Knoblauchzehe, gehackt

1 Eigelb

250ml Olivenöl

1 Tomate, gehäutet und gewürfelt

50ml Sherryessig

2 El Ossietra Kaviar

Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Zubereitung

Für das Kartoffel-"Risotto" Olivenöl in einer schweren Pfanne erhitzen und Zwiebel und Knoblauch dazugeben. Auf niedriger Hitze anschwitzen. Safran und Kartoffelstückchen hinzufügen und gut mit einem Holzlöffel umrühren, damit die Kartoffeln ganz vom Olivenöl ummantelt sind. Nun eine Schöpfkelle Brühe dazu und solange rühren, bis die Flüssigkeit von den Kartoffeln aufgenommen wurde. Solange Brühe hinzufügen, bis die Kartoffeln gerade gar sind. Von der Kochstelle nehmen, Mascarpone und Basilikumblätter dazugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Für die Kaviar-Vinaigrette in einer großen Schüssel Schalotten, Knoblauch und Eigelb verquirlen. Langsam das Olivenöl unterrühren, bis sich eine sämige Konsistenz gebildet hat. Die Tomaten hinzufügen und nochmals gut umrühren. Auf niedriger Hitze erwärmen und den Kaviar dazugeben. Mit Salz und Pfeffer würzen und zur Seite stellen.

Zum Servieren: Die Fischfilets mit der Hautseite nach unten in der Pfanne anbraten, bis sie goldbraun und kross sind, dann die Filets wenden und im Ofen bei mittlerer Hitze (180 Grad) ein bis zwei Minuten fertig garen. Auf sechs warmen Tellern jeweils in der Mitte zwei Löffel Kartoffel-"Risotto" anrichten, ein Fischfilet darauf und das Ganze mit der noch warmen Kaviar-Vinaigrette beträufeln. Sofort servieren.


Marinierte Jakobsmuscheln mit Kaviar und kalter Mango-Ingwer-Suppe

Zutaten für sechs Personen:

Für die Mango-Ingwer-Suppe:

300g Mango-Püree

20ml Olivenöl

200ml Hühnerbrühe

50g frischer Ingwer, fein gehackt

Saft von 2 Limonen

50g Zitronengrass, fein gehackt

Salz und Pfeffer

Für die marinierten Jakobsmuscheln:

5 Basilikumblätter

1 El Schnittlauch, fein gehackt

1 El Koriander, fein gehackt

1/2 grüne Chili, fein gehackt

Saft von 2 Limonen

1/2 Mango, geschält und gewürfelt

1 Tomate, gehäutet und gewürfelt

12 Jakobsmuscheln, gesäubert und gewürfelt

Salz und Pfeffer

6 TL Kaviar


Zubereitung

Für die Suppe Hühnerbrühe, Ingwer und Zitronengras zum Kochen bringen, von der Herdplatte nehmen und zehn Minuten ziehen lassen. Durch ein feines Sieb streichen, Mangopüree und Limonensaft hinzufügen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Im Kühlschrank mindestens sechs Stunden kaltstellen.

Für die marinierten Jakobsmuscheln Muscheln und Limonensaft in einer Schüssel vermischen und mit Salz und Pfeffer würzen. 20 Minuten ziehen lassen. Tomaten, Schnittlauch, Koriander, Basilikum, Chili und Mango hinzufügen.

Zum Servieren in sechs Suppenteller jeweils in der Mitte ein wenig des marinierten Muschelsalats anrichten, auf jeden einen Löffel Kaviar setzen. Die Suppe in eine Terrine füllen und erst am Tisch servieren.

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