Vor ein paar Jahren
hatte ich das Vergnügen einen sehr inspirierenden Koch namens Greg Malouf zu
treffen und mit ihm zu kochen. Greg hat libanesische Wurzeln, ist aber in der
australischen Stadt Melbourne geboren und aufgewachsen. Er wird nicht nur als
einer der einflussreichsten und innovativsten Köche Australiens gesehen,
sondern auch als Begründer seines ganz eigenen Küchenstils – der modernen nahöstlichen
Küche.
Ich glaube, Greg
wurde schon zum Koch geboren. Bereits als Kind war er fasziniert vom Kühlschrank
seiner Familie, der mit exotischen Spezialitäten gefüllt war. Und noch mehr war
er von den Familienessen beeindruckt, die seine Mutter und Großmutter in
tagelanger Arbeit zubereiteten, und bei denen die arabische Küche in ihrer
ganzen Opulenz und Vielfalt zelebriert wurde: feine Tajines (Eintopfgerichte),
reichliche Meze (Vorspeisen), scharfe Fleischgerichte und natürlich all die
wundervollen, orientalischen Süßigkeiten.
Ich mochte immer
schon die Küche des Nahen Ostens und finde, dass die Gewürze und Geschmackskombinationen
geradezu berauschend sind. Es war für mich wirklich ein Erlebnis Greg zuzuhören,
wie er von den subtilen Unterschieden der unterschiedlichen Landesküchen im
Nahen Osten berichtete, und ein paar seiner wunderbaren Gerichte zu probieren.
Ich kann im Geiste immer noch ein wunderbares Gericht aus sautierten
Jakobsmuscheln mit Mandelbröseln, Hummus und knusprigem luftgetrockneten türkischen
Rindfleisch schmecken. Was für ein großartiges Gericht!
Greg gab mir
netterweise ein Exemplar seines neuen Buchs mit dem Titel „Turquoise – a Chef’s
Travels in Turkey“ (nur auf Englisch erschienen). In diesem wunderschön
illustrierten Buch besuchen Greg und Lucy Malouf Gewürzmärkte und Suppenküchen,
genießen Fisch-Sandwichs am Bosporus und trinken Tee in traditionellen Teehäusern.
Die von ihrer Reise
inspirierten Rezepte fangen die verführerischen Aromen ein, die die türkische Küche
seit der Zeit der Bauwerke von Pergamon bis zum heutigen, modernen Istanbul
bestimmen. Ich muss zugeben, dass ich quasi keine Ahnung von der türkischen Küche
hatte, aber Gregs Buch hat das geändert. Ich liebe es einfach aus diesem Buch
zu kochen und habe gelernt, dass es bei der türkischen Küche nicht ums Experimentieren
geht, sondern um Technik und darum, eine spezielles Gericht in der überlieferten
Art und Weise, so gut man kann zuzubereiten. Außerdem geht es um Einfachheit,
darum gute Zutaten zu wählen, da die meisten Gerichte erfreulich unkompliziert
sind. Hier ein paar Gerichte aus Gregs tollem Buch, die mich besonders
inspiriert haben. Ich hoffe, sie inspirieren Sie dazu, das Buch zu kaufen.
Türkische Rote
Paprika-Suppe mit Bulgur, Kichererbsen, Minze und Chili
Zutaten für sechs
bis acht Personen:
200g gekochte
Kichererbsen
60ml Olivenöl
1 Zwiebel, fein
gehackt
1 TL Gewürzsumach
2 rote Paprika,
entkernt und fein gehackt
400g geschälte
Tomaten, entkernt und gewürfelt
1,5 l Gemüsebrühe
80g Bulgur
2 TL gehackte Minze
¼ TL Cayennepfeffer
Saft einer Zitrone
Salz und Pfeffer
Zubereitung:
Olivenöl in einem
großen Topf erhitzen. Zwiebeln, rote Paprika, Chili und Sumach zwei bis drei
Minuten auf kleiner Flamme anschwitzen. Tomaten, Cayennepfeffer dazugeben und
weitere zehn Minuten garen. Dann die Gemüsebrühe hinzufügen und sechs bis acht
Minuten köcheln lassen. Kichererbsen und Bulgur dazu und noch mal sechs Minuten
köcheln lassen. Vor dem Servieren Minze und Zitronensaft unterrühren.
Türkischer Löffel-Salat
mit Köfte Kebabs
Zutaten für vier
Personen:
Köfte Kebabs:
500g Lammhackfleisch
von guter Qualität (Keule oder Schulter)
1 Knoblauchzehe,
gehackt
1 mittelgroße
Tomate, klein gehackt
1 TL gemahlener
Kreuzkümmel
1 TL getrocknete
Minze
1 TL getrockneter
Oregano
½ TL Paprikapulver
½ TL frisch
gemahlener schwarzer Pfeffer
1 großzügige Prise
Chili
½ TL
Granatapfel-Sirup
Salz je nach
Geschmack
Warmes Fladenbrot
zum Servieren
Löffel-Salat:
2 sehr reife
Strauchtomaten, enthäutet und gewürfelt
1 lange rote
Paprika, entkernt und fein gewürfelt
2 rote Chilis,
entkernt und fein gewürfelt
1 kleine
libanesische Gurke, geschält, entkernt und fein gewürfelt
1 große Schalotte,
geschält und fein gewürfelt
2 EL fein gehackte
Petersilie
½ TL getrocknete
Minze
1 TL Rotweinessig
3 EL Olivenöl extra virgin
Salz und schwarzer Pfeffer
Zubereitung:
Für die Köfte das
Lammhack gut mit Knoblauch, Tomaten, Granatapfel-Sirup und Gewürzen vermischen.
Zwei bis drei Minuten durchkneten. Abdecken und 20 Minuten in den Kühlschrank
stellen, damit sich die Aromen entwickeln können.
Für den Salat
Tomatenstücke, Paprika, Chilis, Gurkenstückchen und Schalottenwürfel auf ein
großes Schneidbrett geben. Mit einem scharfen langen Messer die Zutaten
zusammen noch einmal kleiner hacken. Alle Zutaten sollten möglichst fein
gehackt sein. In eine Schüssel geben und die verbleibenden Zutaten hinzufügen,
zwei EL Olivenöl aufbewahren. Gut umrühren und 20 Minuten ziehen lassen.
Pfanne oder Grill
sehr stark erhitzen. Mit nassen Händen das Lammhack in vier gleichgroße
Portionen teilen und jede um ein Metallspieß zu einer langen Wurst formen. Die
Köfte auf den Grill oder in die Pfanne legen und zwei bis drei Minuten auf
jeder Seite braten, bis sie goldbraun und durch sind. Kurz vor dem Servieren
den Salat in ein Sieb geben und ein wenig Feuchtigkeit abtropfen lassen. Der
Salat soll feucht sein, aber nicht im Dressing schwimmen. Auf einen flachen
Teller geben und mit dem restlichen Olivenöl beträufeln. Die Köfte auf warmem
Fladenbrot servieren, vom Salat kann sich jeder selber bedienen.
Türkischer Kaffee
& Kardamom-Creme
Zutaten für acht
Personen:
60g geröstete
Kaffeebohnen
4 Kardamom-Kapseln
½ Zimtstange
250ml Sahne
50g dunkle
Schokolade
180g Zucker
8 Eigelbe
Zubereitung:
Sahne, Kaffeebohnen,
Kardamom-Kapseln und Zimtstange in einen Topf geben und langsam zum Kochen
bringen. Die Hitze herunterdrehen und fünf Minuten köcheln lassen. Von der
Kochplatte nehmen, kalt werden und ziehen lassen.
Durch ein feines
Sieb in einen sauberen Topf füllen und zurück auf die Kochplatte stellen.
Schokolade hinzufügen und gut rühren, bis die Schokolade geschmolzen ist.
Eigelb und Zucker in
einer Schüssel verquirlen und dann die warme Schokoladencreme dazugeben. Die
Mischung zurück in den Kochtopf füllen und unter ständigem Rühren vorsichtig
erhitzen, bis das ganze zu einer cremigen Konsistenz eingedickt ist.
Von der Hitze
nehmen, den Topf in Eiswasser stellen, und die Creme unter ständigem Rühren abkühlen
lassen. In Kaffeetassen oder kleine Gläser füllen und vor dem Servieren ganz
kalt werden lassen.
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